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Die UmsetzungUm den Würfel zu
bauen, mußte er um 6°30' gegen die historische Achse gedreht werden, weil nur so die Fundamente zwischen den Schienen und Straßen im Untergrund Platz fanden. Die Tragkonstruktion ist ein großes Tor aus vorgespanntem
Stahlbeton. Es besteht aus je 4 gebäudehohen Rahmen, die wie Leitern die ganze Tiefe einer Scheibe einnehmen und deren Quersprossen die Stockwerksdecken tragen. Diese “Leitern” sind oben durch eine ähnliche Konstruktion
miteinander verbunden, in der die Konferenzsäle untergebracht sind. Hier liegt auch die Stabilisierung gegen den Windangriff. Die Gebäudekanten sind nach innen um 45° abgeschrägt (die Treppen sind flacher, wirken aber
optisch genau so schräg), um den Tor-Charakter und auch die angestrebte Abstraktion zu erhöhen. Diese Innenflächen sind glatt und mit weißem Carrara-Marmor verkleidet. Die Fensterseiten dagegen sind stark strukturiert:
Die quadratischen Fenster sitzen in zurückspringenden pyramidenförmigen Nischen und sind in der Höhe in Zonen von sieben Geschossen aufgeteilt. In der Vertikalen zeichnen sich die Leiterstützen (konstruktiv sind es
Vierendeelträger) als abgeschlossene Bänder ab. Alles ist mit dem gleichen weißen Marmor verkleidet. Die Außenseiten haben zusätzlich eine wandhohe feste Außenverglasung, die sie glatt wie Wolkenkratzer der sechziger
Jahre erscheinen läßt. Die Verkleidung der geschlossenen Flächen sind graue Marmorplatten. Aus von Spreckelsens Glassegeln wurde eine nur auf den Kubus beschränkte “Wolke” aus ockerfarbenen Kunststoffsegeln, die den
zentralen Zugang zum Sockel überdachen und im übrigen versuchen, den maßstablosen Hohlraum, den der Kubus umschließt, für Menschen erfaßbar zu machen. Die seitlich vorgesehenen Glassegel fielen der neuen Konzeption zum
Opfer und sind durch die Büroanbauten “Collines” ersetzt, die der Platte an ihrem Westabschluß eine klarere Begrenzung geben, als es die Glassegel getan haben würden. Die Fertigstellung des Baues hat von Spreckelsen
nicht mehr erlebt. Er starb am 16. März 1987. Es war eine glückliche Fügung, daß er nach Übernahme des Auftrags Paul Andreu von der Planungsabteilung der Pariser Flughäfen zu seinem Partner gemacht hatte. |